Chronik der Strehlaer Schützengilde 1861 e.V.

In Strehla gab es von frühester Zeit an geübte Schützen, ob man aber damals mit Pfeil und Bogen auf Vögel schoss entzieht sich unserem Wissen. Wahrscheinlich ist hier die Schützengesellschaft erst dann entstanden, als der Stahlbogen und der Bolzen aufkam.

 

Der alte Schießplatz in Strehla lag außerhalb der Stadtmauern. Es gab keine bedeutende Stadt, deren Bürger sich nicht  in eine besondere Gesellschaft vereinigt und das Schießen geübt hätten.

—Auch in Strehla  gab es damals schon eine derartige Vereinigung denn im Jahre 1477 besuchten auswärtige Schützen die hiesige Schützengesellschaft.

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Zu den Kreisschießen in Strehla  weilten Schützen aus den Städten: Oschatz, Dahlen, Belgern, Leisnig, Eilenburg,  Delitzsch, Döbeln, Grimma und Halle.

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Als im 16. Jahrhundert die Stadtmauer niedergelegt wurde und die jetzige Hauptstraße verlängert wurde, nannte man die Häuser 87 -89 „ An der Vogelstange“. Daraus geht hervor, dass man anfänglich in Strehla nach einem Vogel geschossen hat.(Stahlbogengesellschaft)

 

Über diese Gesellschaft liegen keine bestimmten Akten mehr vor; diese sind sicherlich bei den vielen  Bränden in Strehla  ein Raub der Flammen geworden.

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1608 wurden auf landesherrlichen Befehl ( Kurfürst  Christian II. von Sachsen Reg.-zeit 1591-1611) Musketen eingeführt. Man bezog sie meist aus Suhl.

—In Strehla wurden diese in einem besonderen Raume im Rathaus aufbewahrt- wie aus den Kellerverpachtungen hervorgeht.

 

—In größeren Städten entstanden Zeughäuser. Pulver wurde gekauft oder auf einer Pulvermühle hergestellt und in einem Pulverhaus aufbewahrt.

—In Strehla stand das Pulverhaus außerhalb der Stadt am Sahlassaner Wege.

—Bei der Gründung der Gesellschaft von 1861 wurde mit keinem Wort der schon vor Jahrhunderten bestandenen alten Gesellschaft gedacht.

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Die Strehlaer starteten 30. Mai 1861 einen AUFRUF an ihre Bürgerschaft zur Gründung einer Schützengesellschaft. 58 Bürger unterstützten und unterzeichneten den Aufruf

—Es folgte die erste Sitzung am 06. Juli 1861 mit der Gründung eines Ausschusses, welcher sich mit grundlegenden Fragen zur Gründung beschäftigen sollte

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Der Ausschuss tagte dann mehrmals im Monat Juli.

—Dann war es  soweit- 1. Mitgliederversammlung mit 45 Mitgliedern.

—Die Statuten wurden beschlossen und der Vorstand gewählt.  Die Strehlaer Schützengesellschaft war geboren!

 

Die folgenden Jahrzehnte waren sehr turbulent und endeten mit  dem Verbot des Schützenwesens in den Jahren 1945 bis 1989.

 

—Einige interessierte Strehlaer beschäftigten sich seit  1989 mit der Wiedergründung dieses verdienstvollen Vereines der Stadt Strehla. Man war gewillt, eine jahrelange und zur Stadt Strehla gehörende Tradition weiterzuführen.

—Jetzt 1989 bestand die Möglichkeit, den ehemaligen Schießstand der GST zu einer neuen Heimstatt des noch zu gründenden Vereins zu machen.

—Nun ging es los- man traf sich und steckte sich Ziele.

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Den Löwenanteil an der Gründung des Schützenvereins trug Harry Güldner, damaliger Bürgermeister.

—Am 12. Juli 1990 traf sich eine Gruppe schießsportbegeisterter Strehlaer im Stadtbad.

Ausgangspunkt für dieses Treffen war die Frage: Was kann aus der Rohbauruine des GST- Schießstandes in der Sandgrube Torgauer Straße gemacht werden?

Der Strehlaer Schützenverein e.V. war  wieder gegründet !

 

Gründungsmitglieder waren:

Harry Güldner, Andreas Schirmer,  Helmut Kühne, Christina Hähnel, Andreas von Hoff, Horst Walther, Jürgen Pyka, und Horst Bilz.

Der Gründungsveranstaltung folgten vier Jahre intensiver Arbeit  am Schießstand, welcher im Sommer 1994  offiziell eingeweiht  werden konnte.

 

Nun ging es richtig los.

Chronologie

Einen kurzen chronologischen Abriss unserer Geschichte lesen Sie hier.